Am 22. November 2025, mitten in einer Nacht russischer Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur, die fünf Todesopfer forderte, wurde ein geheimer Friedensplan öffentlich, der die Ukraine zu schwerwiegenden Zugeständnissen zwingen soll — ohne sie je zu konsultieren. Der 28-Punkte-Plan, den US- und russische Vertreter in monatelangen geheimen Verhandlungen ausgearbeitet haben, sieht vor, dass die Ukraine die besetzten Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja de facto an Russland abtritt, ihre Armee massiv verkleinert und auf einen NATO-Beitritt verzichtet. Im Gegenzug soll Kiew Sicherheitsgarantien von den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und der NATO erhalten — doch diese Garantien sind vage, ohne militärische Verpflichtung, und vor allem: sie kommen zu spät. Während die Welt zusah, wie russische Raketen das Atomkraftwerk Saporischschja erneut traf, wurde klar: Dieser Plan ist kein Friedensangebot. Es ist eine Kapitulationserklärung, die jemand anders für die Ukraine unterschreiben will.

Was steht im 28-Punkte-Plan wirklich?

Der Plan, der laut Axios und n-tv.de am 22. November 2025 um 12:43 Uhr MEZ veröffentlicht wurde, ist kein Kompromiss — er ist eine Übersetzung russischer Kriegsziele in diplomatische Sprache. Die Ukraine soll die Kontrolle über Teile des Donezgebietes aufgeben, wo sie noch immer kleine Gebiete hält. Die dortigen Streitkräfte müssen sich zurückziehen, die Region entmilitarisiert werden. Saporischschja, mit seinem kritischen Atomkraftwerk, soll als Pufferzone eingefroren werden — kein Waffenstillstand, kein Friedensvertrag, sondern eine Einfrierung des Krieges unter russischer Kontrolle. Der Kreml verlangt zudem die vollständige Auflösung der ukrainischen Luftabwehr, die Beschränkung der Armee auf 50.000 Mann und ein Verbot jeglicher westlicher Waffenlieferungen. Gleichzeitig soll die Ukraine auf alle Ansprüche auf die annektierten Gebiete seit 2014 verzichten — inklusive der Krim. Alles, was sie bekommt: eine Erklärung, dass ein Angriff auf die Ukraine als Angriff auf die NATO gelten würde. Doch was heißt das, wenn kein NATO-Heer in der Ukraine steht? Was heißt das, wenn die USA selbst die Ukraine unter Druck setzen, den Plan zu akzeptieren?

Wer hat diesen Plan wirklich geschrieben?

Laut mehreren Quellen, darunter euronews.de und stern.de, wurde der Plan von Kirill Dmitrijew, dem Sondergesandten des Kremls, entworfen und an Steve Witkoff, den Verhandlungsführer von US-Präsident Donald Trump, weitergeleitet. Witkoff, ein ehemaliger Investmentbanker mit enger Verbindung zu Trumps Außenpolitik, soll den Plan als „realistische Lösung“ verkauft haben — ohne Rücksicht auf die ukrainische Souveränität. US-Außenminister Marco Rubio versuchte am 20. November 2025, die Verantwortung zu verwischen: „Wir entwickeln weiterhin eine Liste möglicher Ideen“, sagte er — als wäre das kein fertiges Dokument, sondern ein Vorschlag. Doch Insider berichten, dass das Dokument bereits in Washington abgesegnet wurde. Die Botschaft ist klar: Die USA wollen den Krieg beenden — koste es, was es wolle. Und wenn das bedeutet, dass die Ukraine ihre Territorien opfert, dann ist das für sie ein akzeptabler Preis.

Warum lehnt Selenskyj diesen Plan ab?

Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am 23. November 2025 in einer kurzen, aber eindringlichen Ansprache von einem „echten Frieden“. Was er meint: keinen Frieden, der auf Trümmern und erzwungenen Kapitulationen beruht. Keinen Frieden, der den russischen Angriffen ein Ende setzt, aber die Aggression belohnt. Selenskyj weiß: Wenn die Ukraine heute die Gebiete aufgibt, wird Russland morgen nach Odessa greifen. Oder nach Charkiw. Der Plan ist kein Ausweg — er ist eine Falle. Und er ignoriert eine zentrale Wahrheit: Die Ukrainer haben nicht nur Territorium verteidigt, sie haben ihre Identität verteidigt. Sie haben über 10.000 Zivilisten verloren, über 300.000 Soldaten, Hunderttausende Vertriebene. Ein Friedensplan, der diese Opfer nicht anerkennt, ist kein Frieden. Er ist ein Waffenstillstand mit einem aggressiven Nachbarn — und das ist kein Ende, sondern eine Pause vor dem nächsten Angriff.

Was bedeutet das für Europa?

Europa steht vor einer schweren Entscheidung. Die Europäische Union hat den Plan bisher nicht offiziell unterstützt, aber auch nicht öffentlich verurteilt. Viele Regierungen, besonders in Ostmitteleuropa, sind alarmiert. Wenn die USA zulassen, dass Russland durch militärische Gewinnung Territorien legitimiert, dann wird das die gesamte europäische Sicherheitsarchitektur untergraben. Polen, die baltischen Staaten, Moldau — sie alle fragen sich: Wer ist als nächstes dran? Die EU hat bisher 24 Milliarden Euro an Militärhilfe an die Ukraine geleistet. Aber wenn Washington beschließt, den Krieg zu beenden — ohne Gerechtigkeit —, wird das die Glaubwürdigkeit der EU für Jahrzehnte beschädigen. Es ist nicht nur eine Frage der Ukraine. Es ist eine Frage, ob Europa noch glaubt, dass Recht stärker ist als Macht.

Was kommt als Nächstes?

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Ukraine unter Druck bricht. Die USA drohen mit einer Reduzierung der Waffenlieferungen, wenn Kiew nicht kooperiert. Gleichzeitig wird die russische Armee weiterhin Angriffe auf Energieinfrastruktur führen — um die Stimmung in der Ukraine zu brechen. Die EU plant eine Krisensitzung am 27. November in Brüssel, aber ohne die Ukraine am Tisch. Und die NATO? Sie bleibt stumm. Kein Artikel 5, kein Einsatzplan, keine klare Haltung. Was bleibt, ist die Ukraine — allein, mit ihren Trümmern, ihren Toten und ihrem Widerstand. Sie hat nicht nachgegeben, als Russland die Krim annektierte. Sie hat nicht nachgegeben, als Mariupol zerstört wurde. Und sie wird nicht nachgeben, wenn jemand anderes für sie den Frieden unterschreibt.

Die tiefere Wahrheit hinter dem Plan

Dieser 28-Punkte-Plan ist kein Friedensdokument. Er ist ein Manifest der Macht. Er zeigt, wie eine Supermacht wie die USA bereit ist, einen Verbündeten zu opfern, um einen Konflikt zu beenden — ohne ihn zu lösen. Es ist der gleiche Fehler, den man nach dem Ersten Weltkrieg machte: Ein Waffenstillstand, der die Ursachen nicht anpackt. Die Ukrainer haben nicht nur Boden verteidigt. Sie haben eine Prinzipienordnung verteidigt: dass Grenzen nicht durch Raketen verändert werden dürfen. Dass ein Land nicht einfach verschwinden kann, weil ein stärkerer Nachbar es will. Und das ist, was der Plan wirklich bedroht: nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Idee eines Rechtsstaats in Europa.

Frequently Asked Questions

Warum wurde die Ukraine nicht in die Verhandlungen einbezogen?

Die USA und Russland führten die Gespräche geheim — ohne Einbindung Kyjiws —, weil Washington glaubt, dass die Ukraine unter Druck gesetzt werden muss, Zugeständnisse zu akzeptieren. Moskau wiederum sieht die Ukraine als verhandlungsunfähig an. Dieser Ansatz ist historisch: In den 1930er Jahren wurden Tschechoslowakei und Polen von Großmächten ohne deren Zustimmung verhandelt. Die Ukraine ist heute das Opfer desselben Machtspiels — und das untergräbt das Prinzip der nationalen Souveränität.

Was bedeutet die Pufferzone um Saporischschja konkret?

Die Pufferzone soll die Region um das Atomkraftwerk Saporischschja entmilitarisieren — aber nicht von Russland, sondern von der Ukraine. Das bedeutet: Russland behält seine Truppen dort, während ukrainische Streitkräfte abgezogen werden. Das Kraftwerk bleibt unter russischer Kontrolle, was ein katastrophales Risiko birgt: Ein Angriff auf die Anlage wäre ein Nuklearunfall, aber niemand hätte die Verantwortung, ihn zu verhindern. Die Zone ist kein Friedensmodell — sie ist eine Waffe der Unsicherheit.

Wie realistisch sind die Sicherheitsgarantien der USA und NATO?

Die Garantien sind juristisch vage und ohne verbindliche militärische Verpflichtung. Im Gegensatz zum NATO-Artikel 5, der automatische Verteidigung vorsieht, ist hier nur von einer „gemeinsamen Reaktion“ die Rede — also politisch, nicht militärisch. Die USA haben zudem bereits signalisiert, dass sie Waffenlieferungen reduzieren könnten, wenn die Ukraine nicht kooperiert. Das macht die Garantien zu einem leeren Versprechen — ein diplomatischer Schwindel, der den Eindruck erweckt, als würde die Ukraine geschützt, während sie im Grunde allein gelassen wird.

Welche Rolle spielt Donald Trump in diesem Plan?

Obwohl Trump nicht direkt verhandelt, ist sein Sondergesandter Steve Witkoff der zentrale Vermittler. Witkoff, ein enger Vertrauter Trumps, hat in der Vergangenheit russische Interessen unterstützt und sich für eine schnelle Beendigung des Krieges eingesetzt — unabhängig von den Folgen für die Ukraine. Trumps politische Agenda zielt darauf ab, US-Außenpolitik als „Deal-Making“ zu verstehen — und hier wird die Ukraine zum Handelsobjekt. Sein Einfluss ist indirekt, aber entscheidend: Er hat die politische Atmosphäre in Washington geprägt, die diesen Plan ermöglicht hat.